ALLE PHASEN MIT JEDER FASER GENIESSEN
Die Ungezwungenheit
beim Skizzieren, die leicht angespannte Vorfreude
beim Vorzeichnen, die stille Aufgeregtheit wenn sich Formen und Farben aufeinander schichten und schliesslich das erhabene Gefühl, wenn das Bild dann an die Wand kommt.
Wenn es gelingt alle Phasen
des Schaffensprozesses zu geniessen, wird jedes Bild ein authentisches Werk.
Beim Malen wirken die verschiedensten Kräfte.
Der Schaffensprozess kann einen in eine meditative Stimmung versetzten. Oft setzt er auch impulsive und intuitive Energien frei. Und zugegeben, machmal ist es auch ein Kampf
und ein Ringen mit sich selbst.
Und egal ob das Resultat gelingt oder nicht. – Lohnen tut's sich am Ende allemal.
Ideenfindung
Ein geniales Instrument um schnell mal ein paar Ideen zu finden ist das Skizzieren. Dabei ist es wichtig ja keine Angst zu haben, man könnte die Seiten des teuren Skizzenbuchs vergeuden. Einfach drauflos kritzeln und am Besten gleich verschiedene Varianten, Bildausschnitte und Blickwinkel ausprobieren. Und auch gerne mal mit dem groben Pinsel und Tusche darüber gehen. Ein bisschen Theorie in der Formen- und Kompositionslehre kann nicht schaden. Aber am besten kommen die Skizzen, bei denen man zwar das Wissen zwar im Kopf hat, aber nicht daran bewusst denkt.
Die Phasen des Bildaufbaus
Ich mag die altmeisterliche Technik der Imprimatur.
Diese ermöglicht es schon beim ersten Arbeitsschritt kompositorische Qualität
oder allenfalls perspektivische Fehler zu erkennen.
Nach einer groben, das heisst, schemenhaften, aber stimmigen Vorzeichnung, gehe ich mit einer kräftigen, lasierenden Farbe darüber.
Ich mag dass, man so sehr schnell nicht mehr vor der leeren, weissen Leinwand sitzt. Das Aufbauen in Schichten ist zuerst eine wilde Angelegenheit. Gerade bei
grossformatigen Gemälden. Mit der Zeit werden die Bewegungen immer bedachter.
Wann ist ein Bild fertig?
Schicht über Schicht entsteht so das Bild. Und eigentlich habe oft das Gefühl, ich könnte noch ewig so weitermalen, doch wenn man zu lange auf der Leinwand herumpinselt, passiert es ganz oft, dass man über einen gewissen Punkt hinausgeht und damit die Lebendigkeit des Bildes zerstört.
Oft hänge ich ein Bild einmal ein oder zwei Wochen irgendwo an einen Platz, von dem aus ich es oft betrachten kann. Ganz oft fehlen nur noch ein paar kleine Details. Und manchmal finde ich nach einiger Zeit heraus, dass man nichts hinzutun oder wegnehmen könnte ohne dem Ausdruck des Bides zu schaden.
Kommentar schreiben